Distanzarbeit
Echte Beziehungsarbeit: Distanz schafft Bindung
„Distanzarbeit? Klar, mein Hund kann Sitz und Platz auf 50 Meter Entfernung“.
Doch ist das echte Distanzarbeit? Für mich geht es um weit mehr, als den Hund in die Lage
zu versetzen, auf eine gewisse Entfernung Kommandos auszuführen und zu halten. Es geht
darum, dass ich als Mensch entscheide, in welchem Abstand oder in welcher Nähe sich
mein Hund zu mir befindet – und er trotzdem die Orientierung an mir behält. Das Ziel ist eine
gesunde Balance zwischen Eigenständigkeit des Hundes und seiner Bindung zum
Menschen, auch über größere räumliche Abstände hinweg. Denn dann werden Kommandos
zur Nebensache.
Distanzarbeit für Führung und Sicherheit
Hunde nutzen Distanz ganz selbstverständlich in ihrer Kommunikation: um zu zeigen, wer wen kontrolliert, wer den Raum gestaltet und wie sie sich gegenseitig bewegen können – auch auf Distanz. Wenn wir Menschen
lernen, Distanz bewusst zu gestalten, geben wir dem Hund Raum, sich sozial angepasst zu
verhalten – und lernen selbst, klarer zu kommunizieren. Wer in der Lage ist, seinem Hund
vorzugeben, wo er sich aufhalten soll, gestaltet und verwaltet nicht nur den gemeinsamen
Raum, sondern demonstriert klare Führung: Ich halte den Raum. Ich gestalte, was gerade
passt. Dein Hund lernt: Du bist aufmerksam, präsent und in der Lage, Entscheidungen zu
treffen. Das gibt Sicherheit.
Distanzarbeit als Schlüssel für echte Verbindung
Wenn du in der Lage bist, abwechselnd Nähe und Distanz einzufordern und dein Hund dir
egal in welcher Entfernung Aufmerksamkeit schenkt, dann ist das nicht nur wertvoll für
Alltagssituationen, in denen Nähe nicht immer möglich oder sinnvoll ist.
Dein Hund wird darüber zudem lernen, dass eure Beziehung stabil bleibt, auch wenn
zwischen euch eine räumliche Distanz besteht. Es ist ein echtes Zeichen von Vertrauen,
wenn er Distanz halten und dabei in Beziehung mit dir bleiben kann. Denn Distanz bedeutet
dann keine Trennung mehr, sondern Vertrauen.
Distanzarbeit ist also ein Schlüssel für echte Verbindung und soziale Kompetenz.
Distanzarbeit für Entspannung im Alltag
Distanz bedeutet nicht nur dem Hund einen Raum – im Sinne eines bestimmten Grades an
Nähe – zuzuweisen, sondern auch ihm den Raum zu lassen. Hunde müssen nicht immer im
Mittelpunkt stehen, in unserer unmittelbaren Nähe sein und sich in einer Erwartungshaltung
befinden, dass wir rund um die Uhr etwas von ihnen wollen.
Wenn ich meinem Hund also beigebracht habe, dass Distanz nicht nur bedeutet, dass „jeder
sein Ding macht“, sondern wir weiterhin in Beziehung zueinander stehen, nehme ich ihn aus
der Verantwortung und erlaube ihm damit auch, zur Ruhe zu kommen. Einfach sein zu
dürfen, nichts tun zu müssen.
Distanzarbeit als Trainingsansatz
In meiner Arbeit mit Mensch-Hund-Teams geht es immer um Kommunikation, Vertrauen und
Kooperation. Die Distanzarbeit ist dabei ein wertvolles Tool, weil es viele Faktoren verbindet.
Ein zentrales Element ist die Raumverwaltung: Der Mensch lernt, Raum klar und fair zu
beanspruchen und dem Hund auch Raum zu geben. Der Hund wiederum lernt, diesen
Raum zu respektieren oder bewusst zu teilen.
Über die Schulung deiner Körpersprache und nonverbalen Kommunikation lenken wir den
Blick auf deinen Ausdruck, deine Positionierung und deine Energie – eine Sprache die
Hunde verstehen.
Im Fokus stehen Orientierung und Beziehung: Dein Hund lernt, sich an dir zu orientieren –
auch auf Distanz.
Wenn du wissen möchtest, wie du und dein Hund über Distanzarbeit noch enger
zusammenwachsen könnt, und wie dadurch ein entspannterer Alltag möglich ist, dann melde dich bei mir.
Denn echte Nähe zeigt sich nicht allein im Körperkontakt, sondern vor allem im Vertrauen und der Verbindung,
die selbst bei bewusster Distanzarbeit bestehen bleibt.